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Logbuch

Die Seeleute werden sie vermissen

Virginia Skott bei ihrer Verabschiedung

 

„Okay. Zweimal in der Woche Dienst von 18 bis 22 Uhr. Warum nicht?“ , sagte sich Virginia Scott vor knapp elf Jahren, als Seemannsdiakon Leon Meier ihr das Angebot machte, im Seemannsclub zu arbeiten. Nach zehn Jahren und neun Monaten hängt die jetzt 65-Jährige den Job an den Nagel – um mehr Zeit für sich zu haben.
Virginia Scott war 1999 nach Brunsbüttel gekommen. Bevor sie im Januar 2006 in der Seemannsmission in der Kanalstraße anfing, hatte sie die Südseite noch nicht gesehen. Vieles war also Neuland für sie. Doch nicht alles. Virginia stammt von den Philippinen. Und hatte plötzlich wieder die Möglichkeit, mit Menschen in der ihr vertrauten Sprache zu reden.
Filipinos stellen den Hauptanteil der Besucher im Seemannsclub dar. Deshalb auch Leon Meiers Nachfrage. Hinzu kommt, dass Virginia Spanisch und Englisch beherrscht. Vor allem aber: Sie begleitete oft ihren Mann, von Beruf Kapitän, auf seinen Reisen und ist somit mit der Situation der Seeleute bestens vertraut. Damit war sie prädestiniert für die Arbeit im Seemannsclub. Klar, dass sich aber die Seeleute von den Philippinen freuten, eine Landsmännin zu treffen und mit ihr über ihre Probleme zu sprechen. „Und für mich war es toll, hier Menschen aus den unterschiedlichen Regionen meiner Heimat zu unterstützen“, sagt Virginia.
Besonders gut erinnert sie sich an einen Vorfall vor mehreren Jahren. Ein philippinischer Seemann war mit starken Schmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er wurde zunächst ins Westküstenklinikum nach Heide, dann in die Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf verlegt. Sein Zustand war sehr ernst. In seine Heimat konnte er nicht geflogen werden. Das Problem: Nur seine Frau, nicht der Schiffsagent durfte die Zustimmung zur Operation geben. Virginia Scott schaltete sich ein, vermittelte und betreute den Mann während seines Krankenhaus-Aufenthalts. Er erholte sich und kehrte in seine Heimat zurück. Virginia: „Ich habe mich riesig gefreut. Es war ein gutes Gefühl, helfen zu können.“

Im Seemannsclub wird sie wegen ihres Einsatzes und ihrer Sprachkenntnisse vermisst werden.
Doch auch sie wird die Seemannsmission vermissen. Vor allem wegen der guten Atmosphäre, die von großer Menschlichkeit geprägt ist. „Für die sorgt besonders Leon Meier. Ohne ihn wäre ich vielleicht gar nicht so lange geblieben“, resümiert die 65-Jährige.

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Andreas Greulich

Kapitän von der "MS Deutschland"

Man sollte sich bewusst machen, auf was die Seeleute verzichten, während wir nur ihretwegen ein Leben im Luxus führen. Deshalb ist die Seemannsmission so wichtig, da Sie den Seeleuten etwas zurückgibt und gleichzeitig Hoffnung und Wärme spendet.

Marian Scheer

Ehemaliger FSJ-ler

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