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Logbuch

Durch Zufall auf die Seemannsmission gestoßen

Die ehemalige Bundesfreiwilligendienstleistende Greta Horstmann berichtet über ihre bei der Seemannsmission Brunsbüttel gemachten Erfahrungen.

Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich einen Freiwilligendienst in Afrika absolvieren, der aber aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Also habe ich mich innerhalb Deutschlands nach Freiwilligendiensten umgeschaut und bin sogar eher zufällig auf die Seemannsmission gestoßen. Nachdem ich mich über die Einsatzstelle erstmals informiert hatte, war mich klar, dass dies die perfekte Alternative zu meinem Auslandsdienst in Afrika werden könnte, denn ich wollte mich eben sozial engagieren, dabei meine Englischkenntnisse verbessern und neue Kulturen kennenlernen und mich selbst auch weiterentwickeln. Und all das habe ich auch in der Seemannsmission Brunsbüttel erleben dürfen.

Mein Freiwilligendienst war natürlich von der Corona-Zeit geprägt und so war zum Beispiel fast die gesamte Zeit der Clubbetrieb eingestellt. Das heißt aber nicht, dass es nicht viel zu tun gab. Die Arbeit hat sich eben verändert und so vergrößerten wir den Shop um viele Produkte und entwarfen Kataloge mit all den Dingen, die wir in dem Shop verkauften. Anstatt dass die Seeleute nun in den Club kamen und sich dort Kleinigkeiten kauften, weil sie durch Corona nicht mehr von Bord gehen durften, brachten wir die Kataloge an Bord und die Seeleute konnten nun Bestellungen aufgeben, die wir direkt zum Schiff lieferten. Der Service wurde auch gerne genutzt und so gab es in dem einen Jahr einige Bestellungen, die einem einiges an Arbeit abforderten, wie 70 Kisten Wasser an Bord liefern, mehrere hundert Tafeln Schokolade, tütenweise Chips und andere Süßigkeiten zu besorgen, ganz zu schweigen von Sonderbestellungen wie einer Waschmaschine, Sportgeräten oder asiatische Nudelspezialitäten. Aber genau solche Aufgaben machen die Arbeit in der Seemannsmission so aufregend und abwechslungsreich. Man weiß nie, was einen den Tag erwartet und von solchen erst kompliziert wirkenden Aufgaben, lernt man eine Menge und wächst daran.

Und auch wenn durch den fehlenden Clubbetrieb der tiefere Kontakt mit Seeleuten etwas schwieriger war, hat man dennoch unfassbar interessante und nette Menschen aus aller Welt getroffen. Gerade durch die Übernachtungsgäste hatte man die Möglichkeit sich mit den Seeleuten auszutauschen und von ihren Erfahrungen und von ihrem Leben in der Heimat zu hören. Ich habe viele nette und herzliche Menschen kennengelernt, auch wenn man sich vielleicht nur kurz kennengelernt hat und möglicherweisen nie mehr wiedersehen wird. Mir ist aber aufgefallen, wie unfassbar offen und herzlich Seeleute sind. Auch wenn man sich nicht lange kennt, fühlt man sich willkommen und geschätzt und so oft erfährt man eine große Dankbarkeit von den Seeleuten für seine getane Arbeit.

Die Arbeit in der Seemannsmission ist einfach so vielfältig und abwechslungsreich, dass man sie nicht wirklich in einem kurzen Text vollständig umfassen kann. Ich habe in dem Jahr auf jeden Fall eine Menge gelernt. Ich bin lockerer und sicherer im Englisch sprechen geworden, ich bin definitiv offener und flexibler geworden und habe gemerkt, dass man eigentlich alles schaffen und managen kann, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Und schließlich ist auch noch zu sagen, dass ich so viel neues Wissen zu anderen Kulturen, aber auch über die internationale Seefahrt dazugewonnen habe. Die Seemannsmission ist ein, wie ich finde noch viel zu unbekannter Verein, der aber eine so wichtige Arbeit für die Seeleute und damit den Welthandel leistet. Daher bin ich sehr froh, ein Teil davon zu gewesen zu sein und einen eigenen Beitrag dazu leisten konnte. Zudem hat mich das Jahr auch enorm beruflich weitergebracht, denn durch den Freiwilligendienst habe ich mein Interesse an der Schifffahrt entdeckt und werde nach dem Jahr nun eine Ausbildung als Schifffahrtskauffrau beginnen.

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Athur Amiscus

Seefahrer

Man sollte sich bewusst machen, auf was die Seeleute verzichten, während wir nur ihretwegen ein Leben im Luxus führen. Deshalb ist die Seemannsmission so wichtig, da Sie den Seeleuten etwas zurückgibt und gleichzeitig Hoffnung und Wärme spendet.

Marian Scheer

Ehemaliger FSJ-ler

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