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Logbuch

„Ich bin unendlich dankbar für dieses wunderbare Jahr, das ich erleben durfte und schaue mit einem weinenden Auge gen Norden, weil es so schnell vorbei ging.“

Den Wunsch, ein Freiwilliges Soziales Jahr nach der zwölfjährigen Schulzeit zu machen, hatte ich schon lange, da ich einmal aus der gewohnten Umgebung heraus kommen und neue Erfahrungen machen wollte.

So informierte ich mich über Möglichkeiten und Einsatzstellen und stieß zufällig auf die Internetseite der Seemannsmission. Als Bayerin hatte ich noch nie davon gehört und Ahnung von der Seefahrt hatte ich auch nicht, dennoch waren Schiffe von jeher eine Faszination. Durch die Stellenbeschreibung und Erfahrungsberichte der anderen FSJ-ler auf der Homepage wuchs meine Begeisterung und nach einem Vorstellungsgespräch mit „Schnuppertag“ war für mich klar: Die Seemannsmission Brunsbüttel sollte für dieses Jahr meine neue Heimat werden. Norddeutschland ich komme!!

So bezogen Sonja (meine Mit-FSJlerin) und ich im August 2011 die neu umgebaute Dienstwohnung neben der Seemannsmission. Am Anfang kam so viel Neues auf uns zu: Wie war denn der Weg zum Elbehafen? Wo finde ich die Tankstelle? Wie funktioniert das Kassensystem? Reicht das Englisch? Was macht man nur gegen tagelangen Dauerregen?

Aber abgesehen vom Wetter machte die Arbeit von Anfang an Spaß. Jeder Tag war wieder ein bisschen anders. Ein neues Schiff im Hafen, neue Seeleute, neue Aufgaben und schon bald kannten uns die Seeleute von einigen Schiffen, die öfters im Brunsbüttler Hafen festmachten, und grüßten freudig. Man merkt, wie viel man durch die Arbeit geben kann und wie viel die Seemannsmission für Seeleute bedeutet.

Nach und nach kamen auch die größeren Feste des Jahres auf uns zu. Im August fand das alljährliche Sommerfest und schon im November begannen die Vorbereitungen für Weihnachten. Anfang Dezember waren wir mit dem NDR auf Schiffsbesuch und es wurde ein Beitrag über die Weihnachts-Geschenke-Aktion ausgestrahlt.
Weihnachten und Sylvester feierte ich in der Seemannsmission und so unterschiedlich das Fest doch von zu Hause her war, möchte ich die Erinnerungen an diese interkulturellen und wunderschönen Abende auf keinen Fall missen.

Durch die Seminare und Urlaube hatte ich auch die Möglichkeit Norddeutschland kennen zu lernen. So waren wir mit dem Abschlussseminar eine Woche auf Sylt und je eine Woche in Plön und auf der Ostsee segeln. Als unser FSJ-Projekt organisierten Sonja und ich zusammen mit Maike (Seemannsdiakonin) einen Spendenlauf von Kiel nach Brunsbüttel. 100 Kilometer ging es für uns – nach der Hinfahrt mit einem Containerschiff über den NOK – zu Fuß zurück. Dieses Projekt wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, denn mit der Arbeit in der Seemannsmission und durch dieses Projekt konnte ich nicht nur anderen Menschen helfen und etwas weiter geben, sondern habe auch selbst viel gelernt. So bin ich selbst durch die Verantwortung, die ich in der Einsatzstelle hatte, sowie durch die vielen Begegnungen und schönen Projekte und Aktionen gewachsen.

Nun liegen zwischen dem Ende meines Freiwilligen Sozialen Jahres und dem Schreiben dieses Berichts exakt zwei Monate und noch immer fällt es mir schwer – selbst mit dem Abstand den ich schon habe – all die schönen Erlebnisse und Erfahrungen auf einer DIN A4-Seite aufzuschreiben.

Menschen von meiner Zeit zu berichten ist zwar möglich, aber die Freundlichkeit der Seeleute bei einem Schiffsbesuch und die Dankbarkeit, die sie einem nach einem Krankenhausbesuch oder einem gelösten Waschmaschinenproblem entgegenbringen nachzuvollziehen fällt einem schwer.
Ich bin unendlich dankbar für dieses wunderbare Jahr, das ich erleben dürfte und schaue mit einem weinenden Auge gen Norden, weil es so schnell vorbei ging.

Nun liegt jedoch eine neue Herausforderung in Form eines Studiums vor mir, aber ich hoffe, dass ich bald wieder Nordluft schnuppern kann und mit dem wunderbaren „Moin Moin“ oder einem „Hello“ grüßen kann.

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Vladimir Modestov

Captain

Man sollte sich bewusst machen, auf was die Seeleute verzichten, während wir nur ihretwegen ein Leben im Luxus führen. Deshalb ist die Seemannsmission so wichtig, da Sie den Seeleuten etwas zurückgibt und gleichzeitig Hoffnung und Wärme spendet.

Marian Scheer

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