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Logbuch

Liebevolle Betreuung

Der havarierte Frachter "Kelly".

Sie sitzen im Garten der Seemannsmission und skypen mit ihren Familien. Hin und Wieder spielen sie eine Partie Billard. Sie versuchen, die traumatischen Ereignisse beim Feuer auf dem Frachter „Kelly“ am 6. September in der Elbmündung zu bewältigen. Bei dem Brand war ein 37-jähriges Besatzungsmitglied aus der Ukraine ums Lebens gekommen. Zwei weitere Männer, 28 und 38 Jahre alt, wurden mit Brandverletzungen ins Spezialkrankenhaus Hamburg-Boberg eingeliefert.

Schon kurz nach dem Feuer hatte das Havariekommando Seemannsdiakon Leeon Meier informiert, außerdem die Notfallseelsorge des Kirchenkreises Dithmarschen angefordert. „Leider zog sich zeitlich alles die Länge“, bedauert der Leiter der Station Brunsbüttel der Seemannsmission. Der Frachter wurde zwar noch am Freitag, 6. September, abends nach Brunsbüttel geschleppt. Leon Meier konnte aber erst am Sonnabend an Bord gehen.

Er nahm einen Packen Handykarten mit. Damit die zehn russischen Besatungsmitglieder des unter maltesischer Flagge fahrenden Frachters persönlich ihre Familien verständigen konnten. „Das Gespräch mit der Familie ist wichtiger als jede professionelle Seelsorge“, weiß Leon Meier.

Um Beistand zu leisten, traf Seemannspastor Matthias Ristau aus Hamburg in Begleitung mit einer Russin ein, die eine Doktorarbeit über die Rechte von Seeleuten schreibt. „Mit ihrer Hilfe fanden wir heraus, dass es an Bord der „Kelly nicht genug Wasser, ganz zu schweigen vom warmem Wasser gab“, so Leon Meier.

Die Seemannsmission tat in den folgenden Tagen alles, den Seeleuten die schwierige Situation zu erleichtern. Die Besatzungsmitglieder konnten jeden Tag zum Duschen ins Seefahrerzentrum kommen. Sie durften das Internet zum Skypen benutzen. Nachdem einer der verletzten Seeleute aus dem Koma erwacht war, organisierte die Seemannsmission mit Genehmigung der Bundespolizei und mit Unterstützung des Hamburger Seemannsclubs „Duckdalben“ und Seemannspastor Ristau einen Fahrdienst nach Hamburg, damit die Crewmitglieder die Verletzten besuchen konnten. Sie schickte Simkarten ins Krankenhaus, damit die Betroffenen Kontakt nach Hause und zu ihren Kollegen hatten. Sie übernahm das Versenden des Geldes, dass die „Kelly“-Crew für die Familie des bei dem Feuer Verstorbenen gesammelt hatte. Und sie besorgte eine Waschmaschine, da die an Bord defekt war.

„Je nach Mentalität und Nationalität sind Seeleute unterschiedlich zugänglich. Russen sind zum Beispiel verschlossener als Filipinos“, sagt Leon Meier. Die zwanglose und freundliche Aufnahme durch die Helfer vom Fest der Kulturen, die sich zum Grillen in der Seemannsmission getroffen hatten, machte es der „Kelly“-Besatzung jedoch leichter, sich zu öffnen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Inzwischen hat die „Kelly“ Brunsbüttel verlassen. Er wurde zur Reparatur nach Tallinn (Estland) geschleppt, die Seeleute kehrten in ihre Heimat zurück.

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Crew der M/T Stanford

Wir haben beide das Leben an Bord kennengelernt im weiten Pazifik. Drum wissen wir, wie nötig es ist, 'mal kurz an Land ausspannen zu können', einmal mit jemand anderem zu 'schnacken'. Und so helfen wir gerne in der Mission aus.

Hilvie und Georg Fries

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