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Logbuch

Nach nur einer Woche ein Team

Die drei neuen Bufdis der Seemannsmission Brunsbüttel (von links) Akmaljon Rustamov, Niklas Kölln und Kira Thomsen.

Die drei neuen Bufdis der Seemannsmission Brunsbüttel (von links) Akmaljon Rustamov, Niklas Kölln und Kira Thomsen.

Drei neue Bundesfreiwilligendienstleistende, liebevoll Bufdis genannt, haben in der Seemannsmission Brunsbüttel angeheuert. Seit dem 1. August 2018 sind Akmaljon Rustamov (18) aus Tadschikistan und Niklas Kölln (19) aus Hochdonn dabei. Am 1. Oktober stieß die Buxtehuderin Kira Thomsen (20) dazu. Obwohl sie erst kurze Zeit zusammenarbeiten, fühlen sich die Drei bereits als Team: „Wir haben uns auf Anhieb verstanden.“
Unter der Leitung von Stationschef Leon Meier und seiner Frau Anja Brandenburger-Meier machen die Bufdis Schiffsbesuche und betreuen Seeleute im Seemannsclub an der Kanalstraße, der an 365 Tagen im Jahr von 15 bis 22 Uhr geöffnet ist. Akmaljon Rustamov und Niklas Kölln haben vor Kurzem ein Seminar besucht, das der Einführung in die Aufgaben und Ziele der Deutschen Seemannsmission diente.
Akmaljon leidet allerdings noch ein wenig unter Heimweh. Er ist das erste Mal weit weg von Zuhause – und er vermisst seine Familie. Umso eifriger stürzt er sich in seine neue Aufgabe. Wenn es darum geht, mitten in der Nacht Übernachtungsgäste zu empfangen, zum Beispiel Seeleute, die in den Schleusen ihr Schiff verlassen haben, meldet sich der 18-Jährige sofort zu Stelle. Er wie auch die beiden anderen Neuen haben vor wenigen Monaten das Abitur gemacht und sehen im Bundesfreiwilligendienst eine Orientierungshilfe vor dem Studium.
Für den jungen Mann aus Tadschikistan steht allerdings bereits fest, in Deutschland Informationstechnik zu studieren. Das Jahr in der Seemannsmission betrachtet er als Sprungbrett: „Ich will hier Deutsch lernen und Deutschland kennen lernen.“ Seit 2015 kommen junge Leute aus dem Land in Zentralasien nach Brunsbüttel, um im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) in der Seemannsmission zu arbeiten. Der Kontakt kam über einen Lehrer in Tadschikistan zustande.
Auch der Hochdonner Niklas Kölln, der sein Abitur an der Meldorfer Gelehrtenschule ablegte, hat ziemlich genaue Berufsvorstellungen. Er will Mediengestalter werden, entschied sich aber schon vor Längerem dazu, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren oder sich im Bundesfreiwilligendienst zu engagieren. Von der Seemannsmission erfuhr er durch Zufall. Ein glücklicher Zufall, gerade zu dem Zeitpunkt, als er von einer anderen Institution eine Absage erhalten hatte. Im Freundeskreis seiner Familie fiel der Begriff „Seemannsmission“. Niklas bewarb sich daraufhin spontan in Brunsbüttel. Und wurde genommen. „Jetzt bin ich froh, dass es so gelaufen ist“, sagt der 19-Jährige, der sich in nahezu perfektem Englisch mit den Clubgästen unterhält.
So ähnlich erging es auch der Buxtehuderin Kira Thomsen, die vor dem Abitur ein Jahr in den USA verbracht hatte. „Ich wollte nicht direkt von der Schule an die Universität, sondern noch etwas anderes machen.“ Zunächst dachte sie an ein ökologisches Jahr. Ihr Vater, der früher zur See gefahren war, machte ihr jedoch die Seemannsmission schmackhaft. Sie meldete sich beim Hamburger Seemannsclub Duckdalben. Dort waren alle Plätze besetzt. Doch sie erhielt den Tipp, sich in Brunsbüttel zu bewerben. Im Seefahrerzentrum an der Kanalstraße klappte es. Bereits nach wenigen Tagen fühlte sie sich dort heimisch.
Vor allem Kira und Niklas sind begeistert von ihrer neuen Tätigkeit. „Kein Tag ist wie der andere. Es warten immer neue Herausforderungen auf uns.“ Alle drei Bufdis finden es spannend, mit Menschen fremder Kulturen und anderer Religionen im Seemannsclub umzugehen und die in den Brunsbütteler Häfen liegenden Schiffe zu besuchen. „Die Schiffsbesuche haben es mir besonders angetan. Die Menschen an Bord sind sehr freundlich und aufgeschlossen“, sagt Akmaljon. Den Dithmarscher Niklas hat es überrascht, dass so viele Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen in Brunsbüttel am Schnittpunkt von Elbe und Nord-Ostsee-Kanal zusammentreffen. „Ich habe immer am Kanal gelebt, aber diese Vielfältigkeit hätte ich nicht erwartet.“

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Andreas Greulich

Kapitän von der "MS Deutschland"

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